Im ersten Job ist noch alles aufregend und neu. Die Lernkurve ist sehr hoch, man kann viel ausprobieren und prüfen, was Spaß macht und was nicht. Nach einigen Jahren im Job gibt es dann Aufgaben die einfach und schnell erledigt werden und Spaß machen. Dazu gibt es andere eher unangenehme Aufgaben, die aufgeschoben werden und die sich schwierig anfühlen. Da fehlt der Flow, das fühlt sich an als könnte man gar nichts und diese Aufgaben ziehen einfach viel Energie und machen schlapp.

Natürlich kann man nun sagen, dass jeder Job aus Aufgaben besteht, die mehr Spaß machen und anderen, die weniger angenehm sind. Nur was ist, wenn die unangenehmen Aufgaben auf einmal zunehmen? Wenn man beispielsweise immer in eine Führungsposition wollte und man nun merkt, dass die Verantwortung und die administrativen Aufgaben einen erdrückt? Oder wenn man Projekte übernehmen soll, in denen sehr viel kommuniziert wird und man eigentlich nicht gerne redet? Oder man soll im Team arbeiten, wobei man am besten und am liebsten alleine die Aufgaben löst?

Oft geschehen diese Veränderungen schleichend. Aufgaben, Verantwortung, Prozesse und Strukturen ändern sich im Laufe der Zeit und das eigene Jobprofil verändert sich. Man fühlt sich nicht mehr ganz so sicher, bei dem was man tut. Die Zweifel werden größer, ob das nun an den neuen Aufgaben liegt, an der eigenen Kompetenz oder an ganz anderen Gründen? Zudem nimmt die Freude und Zufriedenheit bei der Arbeit ab. Und wer möchte schon so viel Lebenszeit in einem Job verbringen, der unzufrieden macht?

Wie Sie Schritt für Schritt zum richtigen Job kommen

Mit den folgenden 4 Schritten lernen Sie sich selbst besser kennen und finden heraus, welche Dinge im Job wirklich wichtig. Mit einer größeren beruflichen Klarheit, kann gleichzeitig mehr Motivation und Freude geschöpft werden, um dann ins Tun zu kommen. Also los geht’s!

Schritt 1: Das bringe ich mit

Im ersten Schritt ist es wichtig zu erkennen, was Sie mitbringen. Schreiben Sie daher zu den folgenden Bereichen alles auf, was Ihnen einfällt. Dies kann sehr breit angelegt sein und von der Ausbildung in der Schule oder Studium, über dem Arbeitsleben oder Nebenjobs bis hin zur Freizeit und Hobbies reichen:

  • Ihr Wissen
  • Ihre Erfahrungen
  • Ihre Interessen
  • Ihre Stärken

Um ein rundes Bild zu bekommen, schauen Sie sich zudem folgende Bereiche an:

  • Ihre aktuellen Herausforderungen
  • Herausforderungen, die Sie früher hatten
  • Was hält Sie auf an Ängsten, Gedanken, Menschen, Dingen, …

Schritt 2: Da geht es hin

Nun geht es darum ein Wunschbild zu kreieren. Stellen Sie sich vor, dass Sie bereits in der Zukunft angekommen sind. Folgende Fragen unterstützen diese Gedankenreise:

  • Wer möchten Sie sein? Wie möchten Sie sich fühlen?
  • Wie sieht ein Arbeitstag aus?
  • Welche Werte sind Ihnen wichtig (die Sie in Ihrem Wunschjob leben können)?
  • Wie würde Ihr Leben in einer Zeitungsüberschrift lauten?


Schritt 3: Das möchte ich haben

Im dritten Schritt geht es um die Konkretisierung des zukünftigen Jobs, so dass Sie sich rundherum zufrieden und glücklich mit der Position, dem Umfeld und den Aufgaben fühlen? Stellen Sie sich dazu folgende Fragen:

  • Warum möchten Sie das tun?
  • Mit welchen Aufgaben möchten Sie sich beschäftigen?
  • Mit welchen Menschen möchtest Sie zusammen arbeiten?
  • Wie sehen die Rahmenbedingungen in diesem Wunschjob aus?
  • Wo befindet sich die Arbeit?


Schritt 4: Das mache ich dafür

Nun sind die ersten Schritte schon gegangen und Sie haben sich schon vieles ausgemalt und erträumt, wie es beruflich weiter geht. Was machen Sie nun ganz konkret und was vermeiden Sie, um zu ihrem Wunschjob zu kommen? Gehen Sie dafür die nächsten Punkte durch:

  • Welche Gedenken, Verhaltensweisen, Muster, Fähigkeiten möchten Sie…
    … sich neu aneignen?
    … vermeiden oder behalten?
    … verringern oder ausbauen?
  • Fragen Sie Freunde oder Bekannte nach Informationen, die Ihnen weiterhelfen könnten

Schauen Sie nun noch einmal alle Informationen aus den ersten 3 Schritten an, die Sie über sich gesammelt haben und schreiben Sie dann ganz konkrete Aufgaben auf. Formulieren Sie dann drei ganz konkrete Maßnahmen, die Sie als Erstes angehen und starten Sie durch.

Im Jobcoaching blinde Flecken aufdecken

Alle vier Schritte können Sie für sich natürlich alleine durchgehen. In einem Jobcoaching wird dieser Prozess durch zusätzliche Fragen unterstützt und es decken sich womöglich Muster oder Gedanken auf, die man bei einer alleinigen Bearbeitung zur Seite schiebt oder die im sogenannten „blinden Fleck“ sind. In jedem Fall geben die Antworten auf die oben genannten Fragen Hinweise und Antworten, wie Sie zu mehr beruflicher Klarheit kommen.